Haushaltsgeräte fressen mehr Strom als angegeben

an die 166. Tagung der Vollversammlung der Kammer

für Arbeiter und Angestellte für Wien

Die 166. Tagung der Vollversammlung der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien beschließt, sich dafür einzusetzen, dass der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sein Ministerium und die nachgeordneten Dienststellen verstärkt zur Überprüfung der EU-Ökodesign-Standards verpflichtet.

Begründung:

Nachdem bei Millionen von Autos Umwelt- und Verbrauchsdaten massiv getürkt wurden, vervollständigen ungenaue Angaben über den Energieverbrauch bei Haushaltsgeräten den Teufelskreis.

Der Energieverbrauch eines Elektrogerätes wird beim Kauf immer mehr zu einem entscheidenden Kriterium. Unsere Kolleginnen und Kollegen als Verbraucher müssen sich dabei üblicherweise auf die Angaben der Hersteller verlassen.

Eine Untersuchung zum Stromverbrauch von Haushaltsgeräten im Auftrag von 16 Umwelt- und Verbrauchsverbänden aus Deutschland und anderen EU-Staaten hat ergeben, dass jedes fünfte getestete Gerät mehr Energie benötigte als auf der Verpackung angegeben. 20 Haushaltsgerätegruppen wie Kühlschränke, Lampen und Staubsauger wurden getestet. Die Stichprobe macht deutlich, dass viele Hersteller gesetzliche Vorgaben zum Energieverbrauch missachten oder umgehen. Einige der getesteten Haushaltsgeräte benötigten bis zu 30 % mehr Strom als von den Herstellern angegeben.  Durch das Nichteinhalten der EU-Effizienzvorgaben durch die Hersteller gehen jährlich europaweit zehn Milliarden Euro Einsparpotential verloren.